Warf man vor Spielbeginn einen Blick auf das Kundler Lineup, hätte manch Kundler Eishockeyfan für einen Punktegewinn in Kufstein wohl eher keinen einzigen Cent gewettet. Aus verletzungs-, krankheitsbedingten und privaten Gründen musste Trainer Jaro Betka auf nicht weniger als 8 (!!) Spieler verzichten. Doch wer an diesem Abend mit einem Untergang der Crocodiles gerechnet hat, der hat sich mehr als getäuscht. Denn die stark dezimierte Kundler Truppe bot in Sachen Kampf und Gegenwehr ein Spiel der Sonderklasse. Als Adrian Schuster in der 5. Spielminute im Unterzahlspiel allein vor dem Kufsteiner Goalie auftauchte, hätte es auch gut den ersten Torjubel auf Kundler Seiten geben können, ja sogar müssen. Viele Angriffe der Gastgeber wurden im Verbund abgefangen und wurden eine Beute des wieder sehr stark agierenden Tormanns Jakub Kostelny. Mit 0:0 ging es erstmals in die Kabinen.
Dass ein Eishockeymatch auch ohne Tore voll von Spannung sein kann, sah man dann auch im Mittelabschnitt. Trotz größerer Spielanteile auf Seiten der Kufsteiner, versteckten sich unsere Crocodiles nicht und suchten immer öfter auch ihr Heil in der Offensive. Und dieses Unterfangen sollte dann auch fast belohnt werden. Leider jedoch nur fast, denn ein schnell vorgetragener Konter über Simon Brandner landete zum Leid des EHC in der 34. Minute anstelle im Tor nur an der Latte. Somit ging es abermals torlos in die letzte Drittelpause.
Alle noch vorhandenen Kräfte mobilisieren, die Angriffe des Gegners abfangen und die Null möglichst lange halten, dies war die Parole für die finalen 20 Minuten. Trotz stürmischer Angriffe des Gegners und schwindender Kräfte auf Seiten unserer Mannschaft, blieb die Festung Kundl uneinnehmbar. Doppeltes Pech gab es dann für den EHC in der 54. Minute. Nach einem unglücklichen Foul eines Kundler Verteidigers und einer verhängten Strafzeit wegen hohen Stocks, wurde nur wenige Sekunden nach Strafbeginn ein Schuss des Gegners von einem Kundler Spieler, unhaltbar für Torhüter Kostelny zur 1:0-Führung für Kufstein abgefälscht. Obwohl man in den letzten verbliebenen Minuten nochmals mit allen Kräften versuchte, das Ruder herumzureißen und den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, änderte sich leider nichts mehr am Ergebnis. Eine großartige und sehr vorbildliche, kämpferische Leistung blieb somit unbelohnt.
Trotzdem Chapeau für diese tolle Moral an das ganze Team!